Klassenfahrt begann gruselig

von GBG-Online Redaktion

Wir hatten schon die Pest, die Folterkammer und die Revolution überlebt und sollten nun beim Metzger sterben . . .

Aber nachdem wir die Türen des „Berlin Dungeon“ hinter uns geschlossen hatten, waren wir wieder aus der blutigen Geschichte Berlins heraus im Jahr 2015 angekommen!

Gruselig begann die Klassenfahrt, als wir, die 9b, uns in der Woche vor den Osterferien schon nachts um 05:35 Uhr mit der 9c am Düsseldorfer Hauptbahnhof trafen. Und obwohl es sehr früh und so richtig wach wohl niemand war, waren wir doch aufgeregt auf fünf Tage mit der Klasse in der Hauptstadt. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir auch noch nicht, dass wir am Ende der Woche Profi im Bahnfahren werden würden. Und da wir ja am ersten Tag noch keine Profis waren, blieben erstmal ein paar Schüler und Frau Gerards in Berlin am Hauptbahnhof draußen, als die S-Bahn uns zur Jugendherberge bringen wollte. Aber auch diese Gruppe fand den Weg. In der Unterkunft wurde zuerst das Außengelände inspiziert und das gute Wetter wurde genutzt, um Fotos am Wannsee zu machen.

Wir starteten unser Programm politisch mit einem Bundestagsbesuch inklusive einem unterhaltsamen Gespräch mit dem örtlichen CDU-Bundestagsabgeordneten Ansgar Heveling. Am Dienstag ging es nach dem Frühstück zum Sport. Wir erkundeten die Mauer mit dem Fahrrad. Uns wurden die Plätze gezeigt, an denen Menschen gestorben waren und wo Fluchten gelungen sind. Wir erlebten den ungezähmten Straßenverkehr Berlins und bekamen einen Eindruck vom Flair der Stadt. Diesen Eindruck konnten wir dann in Gruppen in den nächsten Tagen auf eigene Faust noch verstärken und nicht wenige nutzten die Freizeit für die Jagd nach bleibenden Erinnerungsstücken in Form von Kleidung oder Schuhen.

Beeindruckend war die Führung durch das ehemalige Stasi-Gefängnis Hohen­schön­hausen. Mit leichter Verspätung bekamen wir eine super Führung von einem ehemaligen Inhaftierten, der seine Geschichte sehr berührend und informativ erzählte. So erfuhren wir, welche psychischen Foltermethoden es alles gab und wie schlimm diese wirken.

Am Abend stand die Blue Man Group auf dem Programm, was ein lautes, witziges, buntes Spaktakel ist. Am nächsten Morgen hatten dann endgültig alle zu wenig Schlaf. Wir schüttelten der Queen die Hand, lernten Angela Merkel kennen und bekamen den Segem vom (ehemaligen) Papst. Kurz, wir waren bei Madame Tussauds im Wachs­figuren­museum.

Dann hatten wir wieder Zeit zum Essen oder auch Shoppen und reisten dann mit der S-Bahn zum Olympiastadion. Dort erhielten wir auch eine Führung und durften einmal da sitzen, wo sonst nur Presse sitzt und konnten uns den Raum anschauen, in dem sich Usain Bolt warmgemacht hatte für seine Weltrekordzeit. Am Abend hieß es dann hübsch machen, denn es stand die Schülerparty im Matrix an, die bei den meisten ein voller Erfolg war. Bis 23 Uhr wurde getanzt, gesungen und wieder getanzt, so dass einige am nächsten Tag echt Muskelkater hatten. Und dann war auch schon der letzte Tag. Morgens wurden noch die letzten Sachen im Halbschlaf zusammengepackt, bevor wir einen ehemaligen Berliner Luftschutzkeller erklärt bekamen. Wir bekamen Probleme und Lösungen vorgestellt, die ungewöhnlich und „neu“ waren, zum Beispiel nachtleuchtende Farbe, die sogar heute noch, nach über 70 Jahren, funktioniert! Danach ging es wieder gemütlich mit der Bahn in Richtung Heimat.

Abschließend lässt sich sagen, dass, obwohl wir echt viel gesehen haben und viel unterwegs waren, wir trotzdem noch genug Zeit hatten, um Berlin selbst zu erkunden, was echt super war. Auch waren die Programmpunkte gut ausgewählt, so war es eine gelungene Klassenfahrt!

Text: Juliana Rudovsky mit Jovana Cengeri, Sebastian Schmitz, Elisabeth Klösters; Fotos 9b

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