"Augen"blicke aus der Biologie

von GBG-Online Redaktion

Wie könnte man den Schülern Wissen besser begreifbar machen, als durch das Begreifen des eigentlichen Unterrichtsgegenstandes?

Dass ein Auge aus unterschiedlichen Schichten aufgebaut ist, es durchsichtige und undurchsichtige Bestandteile besitzt und im Inneren eine gelartige Masse (den Glaskörper) enthält, das wussten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9c bereits. Doch wie schwer es ist, die dicke Lederhaut zu zerschneiden und wie vorsichtig man das Auge beim Schneiden halten muss, damit einem nicht der Glaskörper entgegen spritzt, das war für alle neu und verblüffend.

Mit viel Elan und Forschungsdrang sezierten die Schülerinnen und Schüler am 14.03. in Partnerarbeit Schweineaugen und wuchsen dabei über sich selbst hinaus. Und wer nicht selbst Hand an das Auge anlegen wollte, der konzentrierte sich ganz auf die zeitgemäße Dokumentation via Handykamera, um die einzelnen Bestandteil-Fotos für die eigenen Unterlagen zu sichern und auch den Klassenkameraden zur Verfügung zu stellen.

Rückmeldungen wie: „Es kam mir gar nicht vor wie Unterricht!“,  „Ich konnte mir die Fachbegriffe für die Augenteile viel besser merken“, und: „Das war voll cool, können wir das irgendwann nochmal machen?“, zeigen mir als Referendarin immer wieder aufs Neue, wie wichtig Primärerfahrungen zum anschaulichen und nachhaltigen Lernen sind.

Natürlich benötigen die Schülerinnen und Schüler auch das theoretische Grundwissen, doch gerade durch den emotional gebundenen, praktischen „Do-it-yourself“-Prozess können wir ihnen den Nutzen dieses Wissen bestmöglich veranschaulichen – und das nicht nur im Biologieunterricht.

Text/Fotos: Lisann Horn (StRef')

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