Große Verabschiedung

von GBG-Online

Zwei „Dinosaurier“ gehen in den Ruhestand

Kurz vor den Sommerferien wurden Renate Winkler-Kalbas und Berthold Kummer in den Ruhestand verabschiedet. Im Publikum saßen unter anderem die Bürgermeisterin Ursula Baum sowie Vertreter der Stadt Kaarst, die vorherige Schulleiterin Frau Saßmannshausen, der erste Schulleiter des damaligen Gymnasiums im Entstehen Büttgen, Herr Dr. Servaes, viele aktuelle und ehemalige Kolleginnen und Kollegen, Mitglieder der Schüler:innenvertretung und Elternvertretung, unsere Sekretärinnen und Hausmeister sowie frühere Schülerinnen und Schüler der beiden. Sie alle würdigten die großen Leistungen dieser beiden langjährigen Kolleg:innen, die das Leben am GBG maßgeblich prägten.

Beide wurden von Schulleiter Volker Werker liebevoll als „Urgesteine“ und „Dinosaurier“ bezeichnet, die fast seit der ersten Stunde des Georg-Büchner-Gymnasiums (damals noch Gymnasium i.E. Büttgen) ihr großes Engagement in die Schule einbrachten. Sein Eindruck sei, Herrn Kummer habe es hier „schon immer gegeben“. Und auch Renate Winkler-Kalbas gehört für alle Mitglieder der Schulgemeinschaft schon immer zum Grundbestand.

Renate Winkler hatte 1981 ihren Dienstantritt mit den Fächern Deutsch und Englisch, bildete sich schnell weiter fort und rief eine Literatur-AG in der sechsten Klasse ins Leben. Hier wurde schon sehr früh einer ihrer späteren Schwerpunkte deutlich. Herr Werker lobte sie als „kulturelle Instanz“ des GBG und hob hervor: „Wir ständen nicht da, wo wir jetzt ständen, wenn es sie nicht gegeben hätte.“ Maßgeblich war sie verantwortlich für die Einrichtung des jährlich stattfindenden Theaterfestivals „RAMPENFIEBER“, bei dem alle Theaterkurse des GBG die Ergebnisse ihrer Arbeit einem breiten Publikum präsentieren (coronabedingt zwei Mal ausgefallen). Ein besonderer Moment fand 2006 statt, als sie mit ihrer damaligen sechsten Klasse zu den Preisträgern des bundesweiten Wettbewerbs "Kinder zum Olymp" gehörte. Seit 2015 war sie in der erweiterten Schulleitung tätig und arbeitete dort zuletzt als Koordinatorin für Schul- und Unterrichtsentwicklung. Renate Winkler-Kalbas bildete sich in allen Bereichen ihres Wirkens bis ins letzte Berufsjahr hinein kontinuierlich weiter fort.

Berthold Kummer sei seit 1982 am Gymnasium im Entstehen Büttgen tätig gewesen und habe in 39 Dienstjahren gerade mal viereinhalb Krankheitstage vorzuweisen, las Volker Werker vor. Er unterrichtete Mathematik und blieb immer Teil der SoWi-Fachschaft, auch wenn er das Fach seit Jahren nicht mehr lehrte. Seit 1998 war er stellvertretender Schulleiter und 2015/16 für acht Monate (die sich nach seiner eigenen Aussage wie ein Jahr anfühlten) kommissarischer Schulleiter am Georg-Büchner-Gymnasium. Seine Kompetenz rund um die Schulleitung, sein Weitblick, das Engagement für die Schule mit all ihren Mitgliedern wurde in den folgenden Reden immer wieder deutlich herausgestellt. Volker Werker stellte die Bedeutung des zukünftigen Ruheständlers als Mentor für sich selbst deutlich heraus und fasste zusammen, was an diesem Nachmittag ganz deutlich wurde: „Berthold Kummer hat wesentlich das Gesicht der Schule geprägt.“

In ihrer Rede griff Bürgermeisterin Ursula Baum heraus, dass beide zukünftigen Ruheständler „drei Schulleiter überlebt“ hätten, dass sie viele Jahre lang die große Verantwortung für die Kinder an der Schule übernommen hätten. Im Folgenden hielten Vertreter der Fachschaften und der Lehrerrat, die Elternpflegschafts­vorsitzende Caroline Kiefer und der Schülersprecher Tristan Merg herzliche Reden, in denen Erfahrungen mit Renate Winkler und Berthold Kummer aufgegriffen wurden. Dabei wurden viele liebevoll durchdachte Geschenke an beide überreicht. In allen Beiträgen aus dem Kollegium wurde sehr deutlich, wie groß die Dankbarkeit für die Leistungen von Renate Winkler-Kalbas und Berthold Kummer ist und welch großen Einfluss beide auf das Leben der Schulmitglieder haben – im individuellen Austausch wie auch im großen Ganzen. Viele Kolleginnen und Kollegen machten mit persönlichen Worten deutlich, dass sie die Zusammenarbeit mit Renate Winkler-Kalbas und Berthold Kummer sehr geschätzt haben.

Besonders ergreifend war die Rede einer ehemaligen Schülerin der Klasse 5b aus dem Jahr 1982, die als erste Lehrkräfte Renate Winkler-Kalbas als Klassenlehrerin und Berthold Kummer als Referendar erlebte, und die für die beiden jeweils die erste Klasse repräsentierte, in der sie unterrichteten. Die ehemalige Schülersprecherin Lisa Brämswig teilte ihr Leben in Prä-/ Con- und Post-Kummer-Phasen ein und gab ein Loblied auf die beiden engagierten Lehrkräfte ab.

Insgesamt wurde sehr deutlich, dass eine unglaublich große Lücke am GBG entsteht, wenn der Erfahrungsschatz dieser „Urgesteine“ nicht mehr zur Verfügung steht. Die nächste Verabschiedung wird erst in mehr als einem Jahrzehnt erwartet, denn der nächste Ruheständler des jungen Kollegiums wird der momentane Schulleiter Volker Werker werden. Der Abend klang mit vielen interessanten Gesprächen und gutem Essen aus.

Wir wünschen den beiden Neu-Ruheständlern alles Gute für den nächsten Lebensabschnitt, dass sie inneren Abstand zum GBG bekommen, uns aber trotzdem in liebevoller Erinnerung behalten.

Text: Elisabeth Klösters

Fotos: Hajo Wagner, Thomas Oberländer, Caroline Neubert

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