Wincent Weiß, Momo, der Belly Dancer und vieles mehr beim Theaterfestival Rampenfieber

von GBG-Online

Das Schülerkonzert

Vorhang auf und Musik ab! Am 14. Juni 2023 fand um 19.30 Uhr der erste Teil des Events „Rampenfieber“ in der gutbesuchten Aula des GBGs statt. Dabei handelte es sich um das Schülerkonzert, welches Schüler*innen die Möglichkeit gibt unabhängig von dem Musikunterricht oder oder Chor als Solist*in aufzutreten. Doch selbstverständlich traten nicht nur Solist*innen auf: Auch die Chor Kids, das Georg Büchner Ensemble (GBE) und das Orchester konnten ihre musikalischen Fähigkeiten zum Besten geben:

Das Orchester, geleitet und dirigiert von Eva-Maria Friedrich, leitete den Abend mit dem alten schottischen Volkslied „Auld Lang Syne“ ein, daran schlossen sich die Chor Kids und das GBE mit der Schulhymne an. Nach diesen hervorragenden Beiträgen folgten drei Solist*innen. So begann Alexander Schütze mit der Darbietung zweier komplexer Klavierstücke, die Toccunne von Frédéric Chopin und die Sonatina von Ludwig van Beethoven. Darauf folgte gleich eine weitere beeindruckende Darbietung durch Olivia Schreckenberg mit dem Stück „Solas“ von Jamie Duffy. Marlene Beenen bildete zunächst das Schlusslicht der Solist*innen und spielte den Walzer in h-Moll von Frédéric Chopin.

Als Nächstes popten die Chor Kids unter der Begleitung von Tim Neumann – im wahrsten Sinne des Wortes: Sie sangen die Stücke „Lieblingsmensch“ von Namika und „Feuerwerk“ von Wincent Weiß. Nach dem Beitrag der Chor Kids folgten wieder Soloauftritte: So spielte Finja Mainica „Tears in heaven“ von Eric Clapton, Hilla Conrad spielte „He’s a Pirate“ von Klaus Badelt und Felix Pfeiffer sang „She used to be mine“ von Sarah Bareilles. Als letzte Solist*innen traten Timo Neumann und Eva-Maria Friedrich mit dem eigens für diesen Abend komponierten Stück „Le Lac“ auf, um den Schüler*innen etwas für ihre hervorragenden Leistungen zurückzugeben.

Der Abend wurde durch den Darbietungen des GBEs abgerundet, indem es ein Medley aus dem Musical „La La Land“ von Justin Hurwitz sangen. Überdies trat es noch mit dem Popsong „Hall of Fame“ von The Script, „Fix you“ von Coldplay und „This is me“ von Benj Pasek und Justin Paul auf.

Am Ende des Abends bedankten sich die Moderatorinnen Philine Kura und Marie Kappelhoff bei allen Beteiligten für ihren Beitrag und Herr Werker erklärte den Abend für erfolgreich: „Wir können nicht nur Theater, wir können auch Musik!“

Der Theaterabend

Bühne frei  für „Rampenfieber – Teil 2“! Am 19. Juni 2023 fand um 19.30 Uhr der zweite Teil des Events „Rampenfieber“ in der gutbesuchten Aula des GBGs statt. Dieses Mal zeigt das GBG sich von seiner schauspielerischen Seite: Das Publikum konnte eine Darstellung von „Momo“, ein Buch von Michael Ende, eine Tanz-Choreografie und weitere Stücke, die sich ebenfalls durch gute schauspielerische Leistungen und kreativen Choreografien auszeichneten, genießen.

 

Langsamlaufen – eine Reise durch die Zeit

Der persönliche Schwerpunkt Theater der Jahrgangsstufe 6 unter der Leitung von Frau Lochner entführte die Zuschauer in die Welt von Momo und damit in eine Welt, in der sich die Erwachsenen ihre Zeit „kaputtsparen“ und damit keine Zeit mehr für die schönen Dinge im Leben haben.

Die Hauptfigur Paul liest Michael Endes Buch „Unendliche Geschichten“ und findet sich plötzlich in eben dieser Welt wieder und er wird von Momo und ihren Freunden aufgenommen. Doch die gestressten Erwachsenen kommen ihm bekannt vor, denn in seiner Welt scheint auch keiner Zeit für ihn zu haben. Paul und seine neu gewonnen Freunde spielen, als ihnen zwei „Graue Herren“ begegnen. Diese sind daran schuld, dass die Erwachsenen alle keine Zeit haben. Die Freunde bekommen mit, wie die Grauen Herren einem Frisör, Herrn Fusi, zehn Jahre stehlen und sie entscheiden sich etwas zu unternehmen. Also folgen sie ihnen. Doch auch sie werden verfolgt: Die Grauen Herren sind hinter Paul her! Im weiteren Verlauf des Stücks findet Momo die Erwachsenen erstarrt vor und, nachdem sie mit dem Frisör geredet hat, bringt er ihn dazu, sich mehr Zeit zu nehmen und Momo und Herr Fusi befreien die anderen Erwachsenen von ihrer Erstarrung.

Da es keinem der Grauen Herren bisher gelungen ist, will sich nun der Boss der Grauen Herren persönlich um die ganze Angelegenheit kümmern, doch der Herr Fusi stehlt sich ihm und es gelingt ihm, den Boss zu besiegen.

Nach der ganzen Aufregung kehrt Paul in seine Welt zurück und seine Eltern, die sich anfangs gestritten haben, haben sich verziehen und wollten sich wieder mehr Zeit für Paul nehmen.

Die Leiterin Anna Maria Lochner erklärte, dass sie diesen Stück gewählt hätten, da es eine äußerst aktuelle Botschaft transportiert: „Lebt glücklich, ohne Zeitdruck! Nehmt euch Zeit.“

Belly Dancer

Der persönliche Schwerpunkt Tanz der Jahrgangsstufe 6 unter der Leitung von Lisa Reiners lieferte wieder ab: Die Schüler*innen tanzten eine beeindruckende Choreografie zu dem Song „Belly Dancer“. Sie sind schon einmal auf dem „Büchnerabend“ aufgetreten und waren so beliebt, dass sie extern gebucht worden sind. Und das zu recht – auch an diesem Abend überflutete das Publikum die Tanzgruppe mit Applaus.

Science on Stage

Der Projektkurs „Science on Stage“ unter der Leitung von Herr Barth hatte an diesem Abend das Quiz „Wer wird Wissenschaftler?“ vorbereitet. Er ließ zwei Zweierteams gegeneinander antreten. Dabei galt das Motto „Schüler vs. Lehrer“: Es traten Ben Ahlert und Bo Helmdach aus der Q1 gegen Stefan Rauschenberg und Bianca Baltes an. Dabei mussten sie Fragen rund um chemische Reaktionen beantworten. Das Publikum war zum Mitraten eingeladen.

Am Ende gewann das Team „Schüler“ mit einem Punkt Abstand das Duell.

Wer braucht schon Hausaufgaben?

Der persönliche Schwerpunkt Theater der Jahrgangsstufe 5 unter der Leitung von Thomas Oberländer begab sich auf eine Fantasiereise, um ihren Hausaufgaben zu entfliehen: Nachdem die Schüler*innen in ihrer Frustration über die Hausaufgaben ihre Hefte zerrissen, sprangen sie alle in ein Boot. Leider fuhren sie genau in ein Gewitter hinein, doch glücklicherweise hatten sie trockene Wechselsachen dabei und konnten sich umziehen.

Der Schwerpunkt zeigte seine Kreativität jedoch nicht nur mit dem in sein Stück integrierten Gesang und choreografischen Elementen, sondern auch mit seiner Improvisationsgabe: Der Schulleiter Volker Werker sollte eine kleine Rolle übernehmen, war aber verhindert. Also sprang ein Zuschauer aus dem Publikum in die Rolle des Schulleiters und schrie die Schüler*innen an, dass sie ihre Hausaufgaben machen sollten. Daher fügten die Schüler*innen einige Schnipsel aus ihren Heftern zu einer großen Seite zusammen und klebten sie auf einen Tisch.

Außer Kontrolle! Oder: Wo sind die Grenzen?

Der Differenzierungskurs „Szenisches Gestalten“ der Jahrgangsstufe 9 unter der Leitung von Thomas Oberländer behandelte mit seinem Stück ein ernstes Thema: Gewalt unter Jugendlichen. In ihrem Stück zeigten die Schüler*innen, wie zwei Jugendliche bei einem Streit und auf einer Partie jeweils einen anderen Jugendliche*n umbrachten. Die Zeugen dieser Taten sind entsetzt, während die Täter keine oder wenig Reue zeigen. In einer Therapiesitzung stellt sich heraus, dass die Jugendlichen aus Gruppenzwang und wegen einer psychischen Erkrankung gehandelt haben. Trotz ihrer Vergehen wird den Jugendlichen auf Grund ihres Alters eine milde Strafe auferlegt und genau das möchte der Differenzierungskurs kritisieren: Er ist der Meinung, dass eine milde Strafe bei solchen Gewalttaten einfach nicht ausreicht. Doch mit dem Stück wollten die Schüler*innen nicht nur Kritik üben, sondern auch die Aufmerksamkeit für dieses Thema steigern. Denn dieses Thema ist nicht aus der Luft gegriffen: Erst dieses Jahr erschüttert der Fall „Luise“ ganz Deutschland, als die Jugendliche von zwei Mitschülerinnen erstochen wurde. Damit ist dieses Thema nicht nur ernst, sondern auch sehr aktuell.

Am Ende hatte das Publikum noch die Möglichkeit Fragen zu stellen und eine Darstellerin berichtete von eigenen Erfahrungen im Zusammenhang mit Gewalt an Jugendlichen durch Jugendliche.

Am Ende des Abends bedankten sich die Moderatorinnen Beyza Bayrak und Zeynep Bayrak bei allen Beteiligten für ihren Beitrag und es versammelten sich noch einmal alle Darsteller*innen auf der Bühne für einen letzten Applaus.

Text: Milan Sardinha

Fotos: Jan Möller

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