Georg Büchner - unser Vorbild
Ich verlange in allem Leben, Möglichkeit des Daseins, dann ist’s gutGeorg Büchner
Karl Georg Büchner wurde am 17. Oktober 1813 als erstes von insgesamt acht Kindern in Goddelau bei Darmstadt geboren. Seine Eltern waren der Arzt Dr. Ernst Büchner (1786 – 1861) und Caroline Büchner, geb. Reuß (1791 – 1854).
Georg Büchner besuchte von 1825 bis 1831 das Großherzogliche Gymnasium in Darmstadt und studierte anschließend in Straßburg und Gießen Naturwissenschaften, Medizin, Geschichte und Philosophie.
1834 schloss er sich in Hessen einer politischen Gruppe an, die nationale Ziele verfolgte und sich für die Errichtung einer demokratischen Verfassung einsetzte. In der revolutionären Flugschrift „Der hessische Landbote“ fasste er seine politischen Ziele unter dem Motto „Friede den Hütten, Krieg den Palästen“ zusammen.
Anfang 1835 verarbeitete er in nur 5 Wochen seine politischen Überzeugungen in dem Drama „Dantons Tod“, dann floh er vor den politischen Behörden nach Straßburg, um der Verhaftung zu entgehen. Der berühmte „Steckbrief“ machte Büchner zum polizeilich gesuchten Delinquenten.
In den darauf folgenden zwei Jahren, den letzten im kurzen Leben Büchners, lebte er, zeitweise als „Asylant der Sonder-Klasse“ geduldet, im Schweizer Exil und bewältigte ein ungeheures Arbeitspensum:
Er schrieb seine Dissertation „Über das Nervensystem der Barbe“ und wurde damit an der Universität Zürich zum Dr. phil. promoviert; er wurde zum Privatdozenten ernannt und hielt Vorlesungen über vergleichende Anatomie; er schrieb u.a. die Novelle „Lenz“, die Dramen „Leonce und Lena“ sowie „Woyzeck“, ein drittes Drama mit dem Titel „Pietro Aretino“ ist nicht überliefert; er setzte seine politische Arbeit, so weit es überhaupt möglich war, fort, immer in der Furcht vor Verhaftung und Auslieferung.
Georg Büchner, der im sicheren Bewusstsein lebte, dass er „nicht alt werden“ würde und deshalb „keine Zeit zu verlieren“ hatte, starb am 19. Februar 1837 im Alter von 23 Jahren in Zürich an Typhus.
Seit 1994 heißt unsere Schule, das ehemalige Gymnasium Büttgen, „Georg-Büchner-Gymnasium“. Georg Büchner ist für uns ein Vorbild, weil er mutig, unerschrocken und voller Leidenschaft für seine demokratischen Überzeugungen gekämpft hat, weil er versucht hat, soziale Gerechtigkeit zu verwirklichen, weil er literarisches, wissenschaftliches und politisches Wirken miteinander verknüpft hat.